24-1A208 Hatte eine Welt nach Auschwitz noch „Sinn“? Wie Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz mit der Sinnfrage umgingen
Beginn | Mi., 12.06.2024, 19:00 - 20:30 Uhr |
Kursgebühr | 10,00 € |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Michael Eggensberger
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Äußere Umstände und vor allem Katastrophen hatten oft Einfluss auf die Weise, wie philosophisch gedacht wurde. Etwa hinterließ das Erdbeben von Lissabon 1755 tiefe Eindrücke auf Denker wie Immanuel Kant oder Voltaire und deren Ansichten, nach welchen Prinzipien die Welt funktioniere. Doch was ist mit Auschwitz, des wohl immer noch als größte menschliche Katastrophe zu erachtenden Verbrechens gegen die Menschlichkeit? Musste das systematische millionenhafte Morden des Nationalsozialistischen Regimes nicht schwere und tiefe Fragen aufwerfen, wie wir über die Menschheit oder die Welt als Ganzes denken?
In diesem Vortrag sollen die Erfahrungsberichte dreier Auschwitz-Überlebender darüber Auskunft geben, inwiefern das Erleben des Unsagbaren auf deren eigene Philosophie wirkte. War etwa noch denkbar, dass die Welt „gut“ sei, dass das Universum einem übergeordneten Sinn folge? Und wenn ja, wäre es nicht ein Hohn gegenüber all jenen, welche das politisch-völkisch motivierte Massenmorden nicht überlebten? Wie aber konnten manche, wie etwa Viktor Frankl, „trotzdem Ja zum Leben sagen“?
Diskutiert werden im Vortrag die Überlebensberichte von Viktor E. Frankl, Jean Améry und Primo Levi.
Kursort
vhs Füssen; Seminarraum
Kaiser-Maximilian-Platz 187629 Füssen