23-2A208 Nesselburg - Schutzschild und Pflegsitz am Alpenrand
Beginn | Fr., 24.11.2023, 18:30 - 20:00 Uhr |
Kursgebühr | 10,00 € |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Joachim Zeune
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Die Veste wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den edelfreien Herren von Rettenberg angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1302. Kurz darauf verpfändeten die Rettenberger die Herrschaft an das Hochstift Augsburg, erhielten die Herrschaft jedoch als Lehen zurück. Ab 1350 war die „Burch ze Nesselwanch“ der Mittelpunkt eines Pflegamtes. Ein Pfleger war im Mittelalter eine Art Burggraf oder Vogt, der für Verwaltung und Verteidigung einer Burg oder eines Klosters verantwortlich war. Da der letzte Rettenberger Heinrich kinderlos verstorben war, erhob Heinrichs Verwandter Peter von Hohenegg Ansprüche auf das Erbe. Vom Hochstift erhielt er daraufhin 1300 Pfund Heller als Entschädigung.
Im Bauernkrieg plünderten die Aufständischen 1525 den Pflegsitz aus und legten Feuer. Danach wurde die Burg wieder bewohnbar gemacht.
Die augsburgischen Pfleger und Vögte bewohnten die Nesselburg bis 1595, als ein erneuter Brand die Räume unbewohnbar machte. 1601 erwarb das Hochstift deshalb ein Haus an der Nesselwanger Hauptstraße als neuen Pflegsitz. Auch dieses Anwesen wurde 1635 beim Nesselwanger Ortsbrand ein Raub der Flammen. Anschließend entstand ein neues – 1976 abgebrochenes – Amtshaus an der alten Stelle.
Die Burg wurde 1996 von einem privaten Käufer erworben, der 1997 Sanierungsmaßnahmen des einsturzgefährdeten Mauerwerks durchführen ließ. Die Sanierung wurde nach einem Jahr jedoch eingestellt. Die Nesselburg ist als "klassisch ausgeprägte" Schildmauerburg ein enorm wichtiger Bestandteil unserer Burgenlandschaft und ein äußerst wertvoller Baustein der Burgenregion Allgäu-Außerfern.
Kursort
vhs Füssen; großer Raum
Kaiser-Maximilian-Platz 187629 Füssen